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1. Die alte Geschichte - S. 34

1861 - Eisleben : Reichardt
34 gen.y) Als Statthalter von Kleinasien sammelt er Truppen, angeblich gegen eie Pisidier. Der Sparta- ner Clearchus führt ihm 10000 Griechen zu, darun- ter Len ophon und Chirisophu s. Der Zug ging zunächst von Sardes nach Tarsus, dann weiter über den Euvbratr:) in die babylonische Ebene. 400 Schlacht bei Cunaxa. Rückzug der 10000 Griechen. Obwohl die Griechen auf dem rechten Flügel siegten, ging doch durch den Fall des Cyrus die Schlacht ver- loren. Tissaphernes verspricht den Griechen, sie sicher zurück zu leiten, todter aber dann durch Verrath ihre Anführer. Da ermuthigt sie Lenophon, stellt sich mit Chirisopbus an ihre Spitze und beginnt einen geord- neten Rückzug. Derselbe bewegte sich nach Norden, und nach vielen Mühsalen und Kämpfen a) erreichten die Griechen bei Trapezunt das Meer, noch 8600 Mann stark. Darauf traten Spaltungen unter ihnen ein; doch konnte Lenophon noch 6000 Mann dem spartanischen Feldherrn Thimbron zum Krieg gegen die Perser zuführen, b) 309 Tod des Socrates.o) Sein Hauptgrundsatz war die Selbsterkenntniß. Unter seinen Schülern sind zu merken: Lenophon, Platon,ä) Alcibiades, Critias, Euclides aus Megara e) Von seinen Feinden angeklagt, daß er die Juaend verführe und neue Götter lehre, wurde er als 70jähriger Greis zum Giftbecher verurtheilt, den er, die Flucht verschmähend, trank, f) 396 König Agesilaus in Äle tu asten gegen dieperser. Der Feldzug galt dem Tissaphernes, der nach des Cyrus Besiegung die grieck. Städte Kleinasiens be- drohte. Bald jedoch siel Tissaphernes in Ungnade und y) Begünstigt von seiner Mutter Parysatis. z) Der bei Thapsacus überschritten wurde. a) Kampf gegen die Karduchen (Kurden). Winter in Armenien. d) Xenophon selbst nahm unter Agesilaus an demselben Theil, lebte dann lange zu Scillus in Elis (bei Olympia) und starb hoch- betagt zu Corinth. In der ,,Anavasis" hat er selbst den Feldzug des Cyrus und die Rückkehr der 10000 beschrieben. e) Vater Bildhauer, Mutter Hebamme, seine Frau Xanthippe, à) Von diesen beiden besitzen wir Schriften über Socrates. e) Wodurch bewährte er seine Anhänglichkeit an Socrates? f) Weshalb verzögerte sich seine Hinrichtung um einen Monat?

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 34

1865 - Eisleben : Reichardt
34 Clearchus führt ihm 10000 Griechen zu, darunter £ e n o * Phon und Chirisophus. Der Zug ging zunächst von Sardes nach Tarsus, dann weiter über den Euphrat z) in die babylonische Ebene. 400 Schlacht bei Cunaxa Rückzug der 10 000 Kriechen. Obwohl die Griechen auf dem, rechten Flügel siegten, ging doch durch den Fall des Cyrus die Schlacht verloren. Tissaphernes verspricht den Griechen, sie'sicher zurück zu leiten, tödtet aber dann durch Berrath ihre Anführer. Da ermuthigt sie Lenophon, stellt sich mit Chirisophus an ihre Spitze und beginnt einen geordneten Rückzug. Derselbe bewegte sich nach Norden, und nach vielen Mühsalen und Kämpfen a> erreichten die Griechen bei Trapezunt das Meer, noch 8600 Mann stark. Darauf traten Spaltun- gen unter'ihnen ein; doch konnte Lenophon noch 6000 Mann dem spartanischen Feldherrn Thimbron zum Kriege gegen die Perser zuführen.d) 390 Tod des Socrates.«) Sein Hauptgrundsatz war die Selbsterkenntniß, seine Hauptfeinde die Sophisten. Unter seinen Schülern sind zu merken: Lenophon, Platon,ä) Alcibiades, Critias, Euclides aus Megara. e) Von seinen Fein- den angeklagt, daß er die Jugend verführe und neue Göt- ter lehre, wurde er als 70jähriger Greis zum Giftbecher verurtheilt, den er, die Flucht verschmähend, trank. f) (396—394) König Agesilauö in Kleinasien kämpft sieg- reich gegen die Prrser. Tissaphernes bedrohte nach des Cyrus Besiegung die kleinasiatischen Griechen. Agesil au s^, § > vor kurzem durch Lysander König geworden, siegt bei sardes über Tis- saphernes, wofür dieser auf Anstisten der Parysatis hingerichtet wird. Darauf Feldzug in Phrygien, der nach großer Verwüstung durch einen Waffenstillstand mit dem Satrapen Pharnabazus beendet wird.ll) Eben im * 1 z) Der bei Thapsacus überschritten wurde. a) Kampf gegen die Karduchen (Kurden). Winter in Armenien. b) Lenophon selbst nahm unter Agestlaus an demselben Theil, lebte dann lange zu Scillus in Elis (bei Olympia) und starb hoch- betagt zu' Corinth. Ju der „Anabasis" hat er selbst den Feld- zug des Cyrus und die Rückkehr der 10000 beschrieben. c) Vater Bildhauer, Mutter Hebamme, seine Frauxanthippe. ck) Von diesen beiden besitzen wir Schriften über Socrates. e) Wodurch bewährte er seine Anhänglichkeit an Socrates? 1) Weshalb verzögerte sich seine Hinrichtung um einen Monat? g) Klein und lahm, von altspartanischer Einfachheit der Sitten, b) Gegensatz der persischen und spartanischen Sitten bei der Zusam- ' menkunft.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 128

1865 - Eisleben : Reichardt
128 und läßt 18000 Menschen hinrichten, darunter E gm out und Hoorn (1568 zu Brüssel). Wilhelm von Oranten nach Deutschland, tritt aber dann an die Spitze des Freiheitskampfes. Nach seiner Ermordung (zu Delft durch Gérard i tritt sein Sohn Moritz an die Spitze der Niederländer, kann aber die Eroberung Ant- werpens q) nicht hindern. Die nördlichen Staaten, welche sich 1570 durch die Utrecht er Union verbunden hatten, erklärten sich 1581 für eine unabhängige Republik mit Erbstatthaltern aus dem Hanse Oranten. Die katholischen südstaaten blie- den bei Spanien und fielen 1711 an Oestreich. Philipp auch unglücklich gegen Elisabeth von Eng- land. 1588 Verlust der unüberwindlichen Flotte sarmada). 1564—1576 Maximilian 11., Sohn Ferdinands 1. Wie fein Vater duldsam gegen die Protestanten. Wäh- rend des Tiirkenkrieges stirbt So tim an bei der Be.age- rung von Sigeth. Zriny's Heldentod. 1572 Die pariser Bi nth och zeit oder Barthol oinäns- 24. Aug. n a ch t. Die Vermählung des Protest. Heinrich von Navarra mit Margaretha von Valois, Schwester des Königs Karl Ix. Blutbad in Paris (Admiral Coligny) und den Provinzen, wobei 5000 Hugenotten umkommenr. Karl Ix. bald darauf wahnsinnig. 1576—1612 Rudolpb Ii Am spanischen Hose von Jesuiten erzogen. Gelehrt, treibt Astronomie und Goldmacherei, thut aber nichts für das Reich und muß seinem Bruder Ma tthias Oestreich und Ungarn, zuletzt auch Böhmen überlassen, obgleich er nothgedrnngen den Böhmen durch den Majestätsbrief (1609) Religionsfreiheit gewährt hatte. In Deutschland werden die religiösen Spaltungen im- mer schroffer. Es bildet sich 1608 Die evangelische Union zu Ahaus. Dagegen 1609 Die katholische Liga, an deren Spitze Maximi- lian von Baiern. 1612—1619 Mathias q) Giaiübclti ein zweiter Archimedes. r) Heinrich rettet sich nur dadurch, da, er katholisch wird. Nachmals König Heinrich Iv., ein edler Fürst. 1610 durch Ravaillac ' ermordet.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 33

1890 - Leipzig : Reichardt
33 399 Tod des Sokrates'). t . a Sein Hauptstreben war, an Stelle des Schemwtfsens das wahre Wissen von der Tugend zu erzielen und dadurch seine Schler zur Tugend zu führen; seine Hauptsemde waren die Sophisten. Unter seinen Schlern sind zu merken: Xenophon, Plato-), Enklides aus Megara. Von seinen Feinden angeklagt, da er die Jugend verfhre und neue Götter lehre, wurde er als 70jhriger Greis zum Giftbecher verurteilt, den er, die Flucht ver-schmhend, trank. (396394) König Agesilaus kmpft tn Kletnasten siegreich aeaen die Perser. Tissaphernes bedrohte nach des Cyrus Besiegung die kleinasiatischen Griechen. Agesilaus^), vor kurzem durch Lysauders Untersttzung König geworden, siegt bei Sardes der Tissaphernes, wosr dieser auf An-stiften der Parystis hingerichtet wird. Der Feldzug m Phrygien wird nach groer Verwstung des Landes durch einen Waffenstillstand mit dem Satrapen Pharnabazus beendet4). Eben im Begriff, ins Innere Asiens vorzu-dringen, wird Agesilaus abberufen; denn inzwischen war 395387 Der korinthische Krieg ) ausgebrochen. Vom lydischen Satrapen Tithraustes gereizt und zum Teil bestochen, hatten sich Theben, Korinth, Argos und Athen gegen Sparta, dessen Hegemonie sehr druckend war, verbndet. 395 Schlacht bei Haliartus. 394 Schlachten bei Knidus und bet Koronea. Lysander war in der unglcklichen Schlacht bet Ha-liartus gefallen. Agesilaus, aus Asien zurck-gerufen, siegte zwar bei Koronea; zog sich leboch nach der Peloponnes zurck, wo der Krieg weiter fortgefhrt wurde. Auf athenischer Seite fhrt der Feldherr ^ p h i -krtes damals seine militrischen Neuerungen ein6). dann lange zu Scillus in Em (bei Olympia) und starb> hochbetagt zu^Korinth. In der Anabasis" hat er selbst den Feldzug des Cyrus und dte Rckkehr der Zehntausend beschrieben. 1 . . - i) Vater Bildhauer, Mutter die Hebamme Phnarete, seine Frau Xanthlpp^on ^ ^^den befitzen wir Schriften der Sokrates. 3) Klein und lahm, von altspartanischer Einfachheit und strengen Sitten. 4) Gegensatz der persischen und spartanischen Sitten bet der Zusammeu- 5) So genannt, weil Korinth der Ausgangspunkt fr die Unternehmungen bg- Schildes, Verlngerung der Lanzen. Jphikrates reibt mit seinen Peltasten eine Abteilung (Mora) spartanischer Hopltten fast ganz auf. Koepert, Geschichtskursus. 9. Aufl. o

5. Bd. 2 - S. 868

1837 - Eisleben : Reichardt
868 Afrika. Da zugleich sein Tagebuch verloren ging, so blieb seine Reise ohn« Erfolg für die gewissere Kunde von Tombuktu. Unvermuthet aber kam nach einigen Jahren die Nachricht nach Europa, daß eine Unter- nehmung, die seit Jahrhunderten der Neugierde, der Politik und dem wissenschaftlichen Streben Europas nicht geglückt war, und deren Aus- führung so vielen gelehrten Reisenden das Leben gekostet hatte, durch einen einzelnen kühnen Mann ausgeführt worden sey. Nämlich ein Franzose, Namens Ren6 Cailli^ erst 27 Jahr alt, mit keiner wis- senschaftlichen Bildung ausgestattet, der sich 1827 in der Französischen Niederlassung St. Louis am Senegal aufhielt, faßte, aufgemuntert durch den Preis von 10,000 Franken, welchen die geographische Ge- sellschaft zu Paris demjenigen Reisenden zugesichert hatte, der zuerst nach Tombuktu gelangen würde, den Entschluß, ganz allein und auf eigene Kosten diese gewagte Reise zu unternehmen. Am 29. April 1827 verließ er, in Begleitung einer Handelskarawane, welche nach dem Joliba ging, Kakondy, am Nunezflusse. Als Araber verkleidet gab er vor, er sei ein Araber aus Alexandria in Ägypten, und wolle über Tombuktu in seine Heiniath zurückkehren, indem die Franzosen ihn in seiner Kindheit mit aus Ägypten genommen hatten, denen er aber in spätern Jahren entkommen und an die Westküste Afrikas gekommen sey. Seine Unternehmung ward vom Glück begünstigt. Er überstieg die hohen Gebirge von Senegambien, durchreiste die Lan- der Futa d' Jallon, Kankan, Wassulo rc., kam nach Time, eine von Muhamedanischen Mandingos bewohnten Stadt im südlichen Theile Bambarnas, wo er aber in eine schwere Krankheit verfiel, die ihn 5 Monate daselbst zu bleiben zwang. Nachdem er am 9 Januar 1828 Time verlassen und der Stadt Jenne, die auf einer von zwei Armen des Joliba gebildeten Insel liegt, auf einem Fahrzeuge, das nach Kabra bestimmt war, eingeschifft hatte, erreichte er endlich, nach einer sehr beschwerlichen Fahrt von einem Monate, Kabra, den Hafenort Tombuktus, von dem er noch 3 Meilen bis Tombuktu selbst hatte, die er zu Land zurücklegte. Von Tombuktu, wo er 14 Tage verweilte und in dieser kurzen Zeit so viel Nachrichten als möglich ein- zuziehen suchte, kehrte er die Sahara und das Marokkanische Reich durchreisend, nach Frankreich zurück, wo ihm der ausgesetzte Preis von 10,000 Franken zuerkannt und seine in 3 Banden bestehende Reise- beschreibung von dem Französischen Gelehrten Jomard auf Kosten des Königs herausgegeben wurde. Die Britten haben gegen die Wirklich- keit dieser Reise Zweifel erhoben, doch scheint sie allerdings gemacht worden zu seyn, ist aber nicht von einer sehr großen Wichtigkeit für die Erweiterung der Geographie, da es dem Reifenden an gelehrter und wis- senschaftlicher Bildung fehlte, auch derselbe zu kurze Zeit in Tombuktu verweilte. Wichtigere Resultate erwartete man von der Reise des gelehrten Britten John Davidson, welcher 1835 England verließ, um wo möglich bis Tombuktu vorzudringen. Glücklich ,kam er zwar 1836 nach

6. Bd. 2 - S. 206

1837 - Eisleben : Reichardt
206 Asien. Getrennt von der Gesammtmasse des ganzen Asiatischen Hoch- landes erheben sich jenseits der vorliegenden Flach - und Tiefländer noch mehrere Gebirgsglieder, als im S. das Plateau von Dekan (das Dreieck der Vorderindischen Halbinsel), dessen Nordrand das Vind- hya-Gebirge, Ostrand und Westrand die Gebirge der östlichen und westlichen Ghates bilden; das Plateau der Arabischen Halb- insel, aus dem sich verschiedene Bergketten ausbreiten, über deren Zug und Zusammenhang man nur wenig Sicheres weiß; das Sy- risch-Petraische Gebirgsland, in dessen südlichem Theile der weltberühmte Sinai liegt, und in dessen nördlichem Theile (dem Plateau von Syrien) der Libanon und Anti liba non sich erhe- den. Im N. des Asiatischen Hochlandes erscheint endlich der Ge- birgszug des Ural, auf der Wasserscheide zwischen den Stromgebie- ten der Wolga und des Ob. Übrigens werden von den bemerkenswerthesten Gebirgen Asiens bei den einzelnen Ländern, wohin sie vorzüglich gehören, mehrere Nachrichten mitgetheilt werden. Hier lassen wir' nur noch ein kurzes Verzeichniß der höchsten Berge der vornehmsten einzelnen Ge- birge Asiens folgen, wobei ihre absolute Höhe in Pariser Fuß angege- den ist. Wir folgen dabei vorzüglich den Angaben von Balbi *), und bemerken, daß die den Zahlen beigesetzten ? anzeigen, daß die Angabe unsicher und bloß muthmaßlich ist. Berge Gebirge Höhe Ehamalari oder Tschamulari Himalaya 26,400? Dhawala-Giri oder Dholagir — — 26,340 Iawahir oder Djawa-Giri, Dschawahir — — 24,156 Höchster Gipfel des Hindu-Kusch 19,200 Kliutschewskoi Kamtschatkakette 18,800 Bogdo -Oola Thianschan 18,000? Gipfel des Belur-Tagh 18,000? Elbrus Kaukasus 16,800 Ararat Armenisches Hochland 16,250 Ard fisch Taurus 15,000 ? Kop - Tagh Armenisches Hochlands 14,400 ? Kasbek Kaukasus 14,400 Gunong-Kosumbra Insel Sumatra 14,250 Gunong - Passaman oder Ophic Insel Sumatra 13,000 *) Abî égé de Géographie, rédigé sur un nouveau plan par Adrien Balbi Paris, 1833. — Eine freie bearbeitete Übersetzung dieses Buchs ist 1834 zu Güns erschienen, unter dem Titel: „Hausbuch des geographischen Wissens, frei bearbeitet von Cannabich, Littrow, Som- mer, Wimmer und Zeune.

7. Bd. 2 - S. 539

1837 - Eisleben : Reichardt
Java. 539 nanntet Reisender, der es im Sommer (den 4. Julius) besuchte, Fol- gendes: „Als wir nur noch wenige Schritte von diesem Thale entsernt waren, verspürten wir einen sehr widrigen und erstickenden Geruch; doch bei der Annäherung an den Rand des Thales verschwand diese Unbe- haglichkeit. Der Anblick, welcher sich jetzt darbot, war Entsetzen erre- gend. Das Thal hat etwa } Stunde im Umfange, 30—35 F. Tiefe und eine länglich runde Gestalt. Der Boden schien ganz kahl und eben zu seyn, ohne die geringste Vegetation. Die Blicke der Ge- sellschaft sielen sogleich auf eine Menge Gerippe von Menschen, Tigern, Ebern, Hirschen, Vögeln und andern wilden Thieren, von denen der ganze Boden bedeckt war. Der Grund, auf dem sie lagen, in der Tiefe des Thals, schien aus einer harten, sandigen Masse zu bestehen; man konnte keinen Dunst aus demselben hervordringen sehen, noch ir- gend eine Öffnung, durch die er hätte hindurch kommen können und die Seitenwände waren mit Vegetation bedeckt. Man beschloß nun hinein- zusteigen; ein jeder von der Gesellschaft brannte sich eine Cigarre an und schickte sich an, bis auf 20 F. in das Innere vorzuschreiten. Hier verspürte man einen ermattenden und Übelkeiten erregenden Geruch, ohne jedoch dadurch im Athmen behindert zu werden. Ein Hund wurde jetzt an das Ende eines Bambusrohrs befestigt und in die Tieft des Thals vorgeschoben. Nach Verlauf von 14 Sekunden streckte der Hund regungslos die Füße von sich und lebte nur noch 18 Minuten. Jetzt verließ der andere Hund die Gesellschaft und folgte seinem Ge- fährten. Als er jenen erreichte, sah man ihn ganz ohne Bewegung stillstehen, und nach Verlauf von 10 Sekunden stürzte er nieder; er bewegte kein Glied mehr und lebte nur noch 7 Minuten. Man warf nun einen Vogel hinein, der in 1 \ Minuten tobt war; noch ein zwei- ter starb ebenfalls in demselben Zeitverlauf. Zwei Stunden brachte man an diesem Orte zu. Man war der Meinung daß die menschli- chen Gerippe ehemaligen Rebellen angehörten, die von der Hauptstraße ab verfolgt, ihre Zuflucht in dies Thal genommen hatten, ohne zu wissen, welcher Gefahr sie sich aussetzten." Unter den zahlreichen und mannigfaltigen Produkten des Pflan- zenreichs ist einbaum, der Po hon-Up a s oder Gi ftb aum (Upas bezeichnet Gift von Pflanzen oder Thieren), auch An tschar genannt. Sein wissenschaftlicher Name ist Antiaris toxicaria. Von diesem Baum unterhielt man lange Zeit die ungereimtesten Fabeln, deren erster Ursprung von einem Holländischen Reisenden Valentyn herrührt, dessen Werk über Java übrigens viel Gutes enthält. Vorzüglich fan- den diese Erdichtungen Eingang und gingen selbst in die Lehrbücher der Naturgeschichte und Geographie über, als Foersch ein Holländi- scher Wundarzt in Java durch eine besondere herausgegebene genaue Beschreibung des Upas alle die wunderbaren Dinge, die man von dem- selben erzählte, bekräftigte, indem er aus eigener Untersuchung den Grund und die Wahrheit hiervon gefunden haben wollte. Seinem Berichte

8. Bd. 2 - S. 682

1837 - Eisleben : Reichardt
682 Asien. panesen gescheitert. Da die Holländer auf die einzige Faktorei Desima beschrankt sind und hier auf das Argwöhnischste bewacht werden; so haben sie natürlich nur sehr wenig Gelegenheit, das Land naher ken- nen zu lernen. Der sonstige jährliche Ceremonienbesuch der Deputir- ten der Faktorei findet jetzt nur alle 4 Jahre Statt, und zwar noch immer auf demselben Wege, unter denselben Umstanden und demselben Zeremoniell, wie früher. Jedoch verdanken wir diesem Umstande allein einige Kenntniß von Japan. So waren bisher der Deutsche, Kam- pfer, welcher 1691 den Holländischen Handelsdirektor auf seiner Reise nach Jeddo begleitete und das Innere von Japan kennen lernte, und der berühmte Schwede, Thunberg, der 1773 mit der Holländischen Gesandtschaft nach Japan und 1776 nach Jeddo reiste, die einzigen Schriftstelle?, welche uns über Japan glaubwürdige Werke geliefert ha- den ; und des erstem Mittheilungen verdienen in mancher Rücksicht den Vorzug vor Thunbergs Werk, weil er aus einheimischen Schriften schöpfte. Neuere Nachrichten über Japan lieferte der Russische Kapi- tän der Marine Golownin, welcher bei einer Unterredung mit Ja- panern in der auf der Kurtischen Insel Kunaschir gelegenen Fe- stung 1811 verrätherisch mit mehreren seiner Begleiter gefangen ge- nommen, von da auf die große Insel Jesso in die Hauptstadt dersel- den Matsmai gebracht und daselbst zwei Jahre lang fest gehalten wurde, bis er 1813 seine Freiheit wieder erhielt. Seine Beschreibung der in der Gefangenschaft bei den Japanern erlebten Begebenheiten nebst seinen Bemerkungen über das Japanische Reich und Volk ist seitdem in Russischer Sprache erschienen und 1817 auch in das Deutsche über- setzt-worden, und enthält vieles Interessante und Wissenswerthe über dies den Euröpäern so wenig noch bekannte Land, wiewohl er den größten Theil seiner Nachrichten über Japan nur aus den Gesprächen mit den Dolmetschern und seinen Wächtern geschöpft hat. Jedoch die neuesten und werthvollsten Belehrungen über dies Land verdanken wir zwei in der Holländischen Faktotei angestellten Holländern nämlich Meylan Oberhoofd oder Präsident der Faktorei und Overmeer Fischer, welcher den Präsidenten der Faktorei 1822 auf seiner Reife nach Jeddo begleitete, und von 1820 bis 1829 in Japan sich auf- hielt — und einem Deutschen, dem Doktor von Siebold aus Würz- burg, der in diesem Lande sieben Jahre lebte und glücklich genug war, mit allen seinen kostbaren Sammlungen den ihn daselbst drohenden Gefahren im I. 1830 zu entschlüpfen, und jetzt in Holland seine gemachten Beobachtungen unter dem Titel: „Nipon-Archiv, zur Beschreibung von Japan und dessen Neben- und Schutzlandern mit den südlichen Kurilen, Karasto, Koorai und den Liu-kiu-Jnseln" her- ausgiebt. Doch sind wir leider für jetzt nicht im Stande, unsern Le- sern einige Auszüge aus diesem Werke mitzutheilen. Wir kommen auf Overmeer Fischer zurück, welcher als Sekretär den Präsidenten der Holländischen Faktorei in Desima oder Nangasacki

9. Bd. 2 - S. 733

1837 - Eisleben : Reichardt
733 Ägypten. anlaßt, machten es den fanatischen Arabern leicht, unter dem Khalifen Omar, im I. 640 Ägypten sich zu unterwerfen; und seit der Zeit herrschte der Muhamedanische Religionsglaube. Unter der Herrschaft dieser Khalifen und besonders des Sultans Saladin blühte Ägypten noch einmal auf und Kairo wurde die Hauptstadt desselben, bis 1250 die Mamelucken *) die Dynastie des letztem verdrängten und alles, was von ehemaliger Größe und Kultur übrig war, vertilgten. 1517 eroberte Selim I. Sultan der Türken oder Osmanen Ägypten, und verband es mit dem Osmanischen Reiche, und seitdem ist es bis zu unsern Zeiten unter der Herrschaft der Osmanen geblieben, die das Land, das unter ihrer Herrschaft mehr und mehr verödete, durch einen Pascha regieren ließen, dessen Gewalt jedoch bald durch die aufs Neue sich erhebenden Mamelucken fehr beschrankt war; denn diesen glückte es, alle Herrschergewalt an sich zu reißen, so daß ihre 24 Beys im Grunde die wahren Herren des Landes waren. Im Jahre 1798 eroberten die Franzosen, unter Anführung Buonaparte's ganz Ägypten, und ver- jagten die Mamelucken. Durch die Künstler und Gelehrten, welche das Französische Heer begleiteten, ließ Buonaparte die bis dahin noch unzureichend bekannten Alterthümer und Kunstdenkmaler Ägyptens gründlich und genau untersuchen, und als Resultat dieser Forschungen ist eins der umfassendsten Werke der Literatur, ein wahres Riesen- und Prachtwerk hervorgegangen, das uns jene Welt der Wunder so- wohl durch schriftliche Beschreibung als durch bildliche Darstellung in prachtvollen Kupfern vor Augen legt. Seit jener Expedition haben auch andere gelehrte Reisenden sich mit der Untersuchung dieses merk- würdigen Landes beschäftigt und vi.le neue Entdeckungen gemacht. Nur wenige Jahre konnten die Franzosen im Besitze Ägyptens sich behaupten, denn durch die Waffen der vereinigten Britten und Osmanen sahen sie sich 1801 genöthigt, es wieder zu raumen und an die Osmanen zurück zu geben, die es wieder durch ihre Paschas regieren ließen, und 1806 Mohamed Ali oder Mehmed Ali zum Pascha von Ägypten ernannten, einen Mann, der sich in den neuesten Zeiten sehr berühmt gemacht hat. Er vernichtete zuerst die Macht der Ma- melucken gänzlich, indem er sie bis nach Nubien verfolgte, wohin sie sich geflüchtet hatten, besiegte 1818 die Wahabiten (Bd. Ii. S. 303) in Arabien völlig und eroberte ihre Hauptstadt Drehieh, unterwarf sich spater ganz Nubien, Kordofan und das Petraische Arabien und erhielt auch noch zu seinem Paschalik die schöne Insel Candia, die ge- *) Mamelucken von dem Arabischen Worte Memalik Sklav, nannte man schon früh die aus den Gegenden des Kaukasus stammenden Sklaven, die bei ihren Herren ehrenvolle Hausämter verwalteten und sich hernach zu den wichtigsten Staatsämtern emporschwangen, ohne jedoch ein Korps zu bilden, bis im 1z. Jahrhunderte einer der Be- herrscher Ägyptens 12,000 derselben erkaufte und aus ihnen ein krie- gerisches Korps bildete, welches bald zügellos und rebellisch wurde»

10. Bd. 1 - S. 8

1835 - Eisleben : Reichardt
8 Einleitung. zu Gesicht bekommen, oder es muß, binnen 24 Stunden, überall auf der Erde einmal Morgen und Abend, einmal Tag und Nacht seyn. Eine Ausnahme davon machen die Gegenden um die Pole, - wo die Sonne in dem einen halben Jahre Wochen und Monate lang beständig über dem Horizonte bleibt, und im andern halben Jahre eben so lange unter demselben verweilt, so daß die Polar- gegenden Wochen und Monate lang Tage und Nachte haben. Dem Scheine nach bewegt sich die Sonne nebst den Him- melskörpern jährlich um die Erde, und die letztere steht unbeweg- lich in der Mitte unsers Planetensystems. Wirklich glaubten dies die altern Astronomen, und diese Ansicht heißt das P tolo mai- sche System, nach einem Aegyptischen Astronomen, Narnens P tolo maus, der im zweiten Jahrhunderte nach Christi Geburt lebte, so benannt. Nach demselben nimmt die Erde den Mittel- punkt ein und ist allein unbewegt; um diese bewegen sich in sie- den Bahnen: der Mond, Merkur, die Venus, Sonne, der Mars, Jupiter und Saturn. Um alle bewegen sich in einer achten Bahn die Fixsterne. Nicolaus Copernikus, 1472 zu Thorn in Preußen geboren, ein berühmter Astronom, erkannte die Unzuläng- lichkeit dieses Systems für die Bewegung der Himmelskörper, und ward der Stifter des Copernikanischen Systems, wonach die Sonne in der Mitte steht und keine andere Bewegung als eine 24stündige um ihre eigene Achse hat, dagegen um dieselbe sowohl die Erde, als alle andere Planeten sich bewegen. In der That ist es auch wahrscheinlicher, daß die eine Million mal kleinere Erde sich um die Sonne bewege, als umgekehrt. Dieses System ist demnach jetzt allgemein angenommen, wiewohl es im Anfange vielen Widerspruch und Gegner fand. Zu diesen gehörte der Astro- nom Tycho de Brahe, geboren 1456 in der Schwedischen Pro- vinz Schonen, der ein drittes wenig genügendes System aufstellte, wonach zwar die übrigen Planeten, außer der Erde sich um die Sonne bewegen, diese aber sich um die unbewegliche Erde bewe- gen soll. Uebrigens ist die Bahn, worin die Erde und alle Planeten sich um die Sonne bewegen, keine kreisrunde, sondern eine läng- lich runde oder eine Ellipse. "Diese Entdeckung verdankt die Erd- kunde dem großen Astronomen und Physiker Keppler, geboren zu Weil im Königreiche Würtemberg 1571 und zu Regensburg im Königreich Baiern 4 650 gestorben. Auch entdeckte derselbe, daß die Planeten in. der Nähe der Sonne sich geschwinder bewegen, als in der Entfernung von derselben, und daß die Punkte der Son- nennähe und Sonnenferne nicht immer die nämlichen bleiben, son- dern jährlich uni mehrere Sekunden von Westen nach Osten vor- wärts rücken. Bei der lährlichen Bewegung der Erde um die Sonne, hat die Erdachse eine schiefe Stellung gegen ihre Bahn, d. h. statt
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